St. Petrus Claver Sodalität in Augsburg
Die Gründerin der St. Petrus Claver Sodalität, Maria Theresia Ledóchowska, hatte schon in der Frühzeit ihrer Gründung Kontakte zu Stadt der Fugger. Die Chronik berichtet über ihren ersten Besuch am 5. März 1900, begleitet von Frl. Geiger, der Leiterin der Münchner Filiale.
Am nächsten Tag (23. August 1910
Am 6. März 1900 fand im Saale des Katholischen Casino eine Versammlung der Sodalität statt. Seitdem übernahm die Firma L. Feldle in uneigennütziger Weise eine Ausgabestelle der Schriften der Sodalität.
Der Bischof von Augsburg, Petrus von Hötzl, erteilte am 6. März 1910 den Generalstatuten der St. Petrus Claver Sodalität die bischöfliche Genehmigung und bekundete so sein Wohlwollen für das begonnene Werk.
Anlass des zweiten Besuchs von Maria Theresia Ledóchowska in Augsburg war der Katholikentag im August 1910. Die junge Gründerin war in jener Zeit bereits eine gefragte Rednerin bei den Kongressen, Katholikentagen u. dgl.
Anlässlich des AUGSBURGER KATHOLIKENTAGES im historisch bedeutsamen „Golden Saale“, fand eine Festversammlung der Marianischen Kongregation statt, bei welcher unsere Generalleiterin (Maria Theresia Ledóchowska) am 22. August 1910 mit einem packenden Referat begeisterte Zustimmung erntete.) fand eine Missionsversammlung der St.-Petrus-Claver-Sodalität im großen, 3.000 Personen umfassenden Schießgraben-Saal statt.
Bei diesem Aufenthalt der Gründerin in Augsburg wurde unsere erste namentlich bekannte ständige Mitarbeiterin, Frl. Lina Koob gewonnen, die als Leiterin der 1. Nebenstelle unseres Werkes wirkte. Dieser Stützpunkt unserer Kongregation befand sich in der Jesuitengasse F 399 1/3, einem Haus, das Fräulein Koob selbst gehörte und wo sie auch wohnte.
Im Haus von Frl. Lina Koob, das nach deren Tod im März 1917 die Gründerin erworben hat, wurde am 6. Mai 1929 die Augsburger Filiale unseres Werkes errichtet, und zwar von der damaligen Generaloberin Gräfin Maria Falkenhayn. Zwei unserer Schwestern: Sr. Antonia Rogosch und Sr. Kreszenzia Sigg nahmen ihren Einzug.
In jenen Jahren bestand die Besatzung dieses Hauses meistens aus zwei Ordensmitgliedern (Schwestern) und zwei sogen. „Externen“ (Helferinnen, mit unserem Institut und Werk durch eine Lebensweihe verbunden).
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs begann auch für unsere Kongregation eine Zeit harter Prüfungen. Bis dahin blühende Werke für die afrikanischen Missionen in Breslau, Berlin und Köln fielen diesen Wirren zum Opfer.
Was passierte aber mit dem Werk in Augsburg?
1940 kamen Sr. Berchmans Schattinger und Sr. Gemma Steiner aus Salzburg in Augsburg an. Zusammen mit den in der Jesuitengasse verbliebenen beiden Mitarbeiterinnen, Frl. Elise Wassner und Frau Johanna Hieden, hielten sie die Stellung und hatten schwere Prüfungen durchzustehen, um unserer Kongregation und den Missionen gewissenhaft verbunden zu bleiben. Nur ganz im Stillen konnte man von hier aus für die Missionen arbeiten. Die Tätigkeit zugunsten der Missionen bestand hauptsächlich in der Korrespondenz mit den Wohltätern, deren Spenden den inländischen Missionshäusern zugeleitet wurden. Um diese Einnahmen ungeschmälert den für Afrika wirkenden Missions-Kongregationen zuwenden zu können, verdienten sich die vier Bewohnerinnen den Lebensunterhalt mit ihrer Hände Arbeit bei Wohltäterinnen des Werkes, zumeist durch Handarbeiten.
Von 1943 bis 1946 war keinerlei Kontakt mit den Höheren Obern in Rom möglich.
Nach dem Weltkrieg nahm es ab 1953 einen gottgeschenkten bewunderungswürdigen Aufschwung auf dem Gebiet der Unterstützung der Missionen in Afrika.
Am 24. Juli 1953 wurde aus der Filiale in Augsburg eine von Bischof Dr. Josef Freundorfer kanonisch errichtete Niederlassung der Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver. Mehrere bis dahin in anderen Häusern der Kongregation eingesetzte deutsche Schwestern wurden in die hiesige Niederlassung gerufen, um bei den wachsenden Aufgaben mitzuwirken.
Das Haus war in schlechtem Zustand und für die wachsende Arbeit nicht mehr ausreichend. Ein günstiger Tausch/Kauf bot sich schließlich an und so ist die Gemeinschaft am 7. Januar 1970 aus der Dompfarrei in die Oberhausener St.-Josephspfarrei umgezogen, wo sich sowohl für die größere Schwesternzahl wie auch für die Tätigkeit bessere Bedingungen ergaben.
Gegenwärtig lebt hier eine internationale Schwesterngemeinschaft, die vier Länder/Kontinente: Afrika, Asien, Europa und Polynesien (Nigeria, Indien und Polen) vertritt.
In dem Haus auf der Billerstr. 20 leben außerdem noch dreizehn junge Frauen aus vier Kontinenten. Sie bilden eine Vielfalt von drei verschiedenen Religionen und drei christlichen Konfessionen. Die Unterschiedlichkeit gilt hier als eine Bereicherung, Quelle der Freude und Kraft. Auch darin lebt der missionarische und christliche Geist unserer Berufung und unseres Daseins in Augsburg.