Missionsschwestern  vom  hl.  Petrus  Claver

St. Petrus Claver Sodalität e. V.

Maria Theresia Ledóchowska
wurde am 29. April 1863 in Loosdorf (NÖ) geboren. Ihr Vater (Graf Anton Ledochowski) war Pole, die Mutter (Josephine Salis-Zizers) Schweizerin.
Nach einer sorgfältigen Erziehung in der großen Familie des Elternhauses wurde die junge Gräfin mit 22 Jahren Hofdame der Erzherzogin Alice von Toscana in Salzburg. Dort kam sie zum ersten Mal in Berührung mit den Problemen der Missionen in Afrika: Sklavenhandel, Ausbeutung der Frau, Armut und Krankheiten, Mangel an Missionsunterstützung.
Ein zündender Aufruf des Kardinals Lavigerie zur Befreiung der Negersklaven ließ in ihr den Entschluss reifen, ihr schriftstellerisches Talent in den Dienst dieser Sache zu stellen. Sie verließ den Hof, gab eine kleine Monats-Zeitschrift „Echo aus Afrika“ heraus und gründete im Jahre 1894 die St. Petrus Claver Sodalität für die afrikanischen Missionen.
Ihr erstes Ziel war von Anfang an, über die Probleme der Missionen in Afrika zu informieren und um jegliche Unterstützung der Missionare zu werben; was sie durch Herausgabe von Missionszeitschriften (“Echo aus Afrika” in 6 Sprachen), Errichtung von Missionsdruckereien in Europa sowie auch zahlreiche Konferenzen und Vorträge tat.
Um die Missionare finanziell zu unterstützen, war sie äußerst kreativ und ideenreich: unzählige Basare, Feste und Konzerte wurden zu Gunsten der Missionen veranstaltet. Auch Theaterstücke, von ihr selbst verfasst, wurden aufgeführt. Erfinderisch wie sie war, hat Maria Theresia sogar „Kolonialwaren“ aus Afrika vertrieben; u.a. verkaufte sie den von den Weißen Schwestern in Algerien angebauten Wein, in der Schweiz und Österreich.
Nach und nach gewann sie Mitarbeiterinnen. Im Jahre 1897 wurden die Konstitutionen des Ordensinstitutes von ihr verfasst und am 7. März 1910 von Papst Pius X. endgültig approbiert. Sie stellte ihr Institut unter den besonderen Schutz des hl. Petrus Claver, der sich in Kolumbien der Negersklaven angenommen hatte und im Jahre 1888 heiliggesprochen wurde.
Maria Theresia starb am 6. Juli 1922 im Generalatshaus in Rom und wurde von Papst Paul VI. am 19. Oktober 1975, dem Missionssonntag des Heiligen Jahres, seliggesprochen. Ihr Festtag ist der 6. Juli.